Schattenbahnhof - Drehplatte

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Die Grundgedanken und -forderungen zum Bau dieses auf den ersten Blick ungewöhnlichen Schattenbahnhofs, der eine betriebliche Fortsetzung der vom Bahnhof Wilhelmstal nach Westen ausgehenden Strecke bildet (siehe Anlagenplan ), waren zunächst folgende:

1. Möglichst viele Fahrzeuge auf kleinem Raum
2. Wendemöglichkeit
3. Minimaler Schaltungsaufwand
4. Einfache Bedienung
5. Geringe Störanfälligkeit
6. Geringe Kosten, geringer Bauaufwand


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Drehbarer Schattenbahnhof

Rechts hinten das Ausfahrgleis zur Anlage


Das Ausfahrgleis zur Anlage


Gesamtansicht mit Fahrpult



Am besten ließen sich alle Forderungen mit einer Drehplatte erfüllen. Sie weist bei 70 cm Durchmesser 5 durchgehende Gleise auf, die komplette Züge aufnehmen können. Diese können nach einer Drehung der Platte um 180° wieder Lok voraus auf die Anlage fahren. Außerdem sind noch insgesamt 14 kürzere Gleise vorhanden (Länge zwischen 17 und 25 cm), auf denen einzelne Fahrzeuge oder kurze Garnituren abgestellt werden können. Die Drehplatte wurde aus einer 13 mm starken Spanplatte gefertigt und rundum mit einem aufgebügelten Umleimer versehen. Als Gleise wurden aus Kostengründen N-Flexgleise verwendet. Auf den gestalteten Anlagenteilen liegen selbstverständlich H0e-Gleise.

Die Platte wird im Betrieb von Hand gedreht und rastet bei jedem Speichergleis am Ausfahrtgleis ein. Zum Drehen sind vier Stäbe aus Rundholz in die Platte eingeleimt, an denen sie sich gut greifen lässt. Die Platte läuft auf drei Messingrollen, von denen eine einen anderen Abstand zum Mittelpunkt hat als die anderen. Diese Rolle rastet in kleinen Bohrungen auf der Unterseite der Platte etwas ein, sobald Abstellgleis und Ausfahrtgleis genau fluchten. Diese Bohrungen dürfen nicht zu groß sein, damit das Einrasten nicht zu hart ist. Beim Drehen könnten sonst zu starke Erschütterungen zum Umstürzen der Fahrzeuge führen. Die zunächst eher kleinen Bohrungen können mit einem Handsenker aufgeweitet und fein justiert werden. Wiederholte Versuche führen hier am schnellsten zum Erfolg. Wichtig ist es auch, zunächst die Bohrungen zum Einrasten anzubringen und dann erst die Gleise an der jeweiligen Raststelle genau fluchtend zum Ausfahrgleis zu befestigen.


Eine der drei Lagerrollen
(Messing, Durchmesser 20 mm)


Unterseite der Platte.

Die Laufspuren der Messingrollen sind zu erkennen, ebenso auf einer der Laufspuren die Bohrungen zum Einrasten für eine der Laufrollen.
Auch die Messingschrauben zur Spannungsversorgung der Gleise sind zu sehen.


Die Zentrierung der Platte erfolgt über einen "Königsstuhl" aus Messing.
Hier treten keine größeren Kräfte auf, die Last der Platte tragen ja die drei Laufrollen



Die Abstellgleise werden durch Kontaktschleifer automatisch mit Fahrspannung versorgt, sobald sie auf das Ausfahrtgleis eingestellt sind. Hierzu sind von unten Messingschrauben mit Linsensenkkopf durch die Platte gedreht, die auf der Oberseite direkt an die Schienenprofile gelötet sind. Die Schraubenköpfe gleiten auf den Kontaktfedern.


Schienenenden der Abstellgleise,

Lötstellen mit den von unten durchgeschraubten Messingschrauben


Kontaktfedern zur Versorgung der Abstellgleise



Der gesamte Abstellbereich kann wahlweise von einem separaten Schaltpult aus betrieben werden (siehe Bild), von dem auch noch ein Fabrikanschluss und ein Teil des Streckengleises gesteuert werden kann. Dies erhöht die Spielmöglichkeiten durch den Einsatz eines zweiten Bedieners.

Dieses Schaltpult ist aber zur Bedienung einer solchen Abstellscheibe nicht unbedingt erforderlich. Lediglich die Möglichkeit zur Abschaltung der Spannung des Zufahrtgleises sollte bestehen, damit abgestellte Züge nicht unbeabsichtigt losfahren, falls sie zufällig auf das Streckengleis eingestellt sind. Außer diesem Schalter sind prinzipiell keinerlei weitere Schaltelemente notwendig, auch Weichen werden keine benötigt. Das macht den Aufbau und Betrieb des Abstellbereichs sehr einfach, kostengünstig und störungsfrei.


Abdeckhaube, geschlossen



Da die Modellanlage mit Staubschutzfenstern versehen ist, wurde auch die Abstellscheibe mit einer Haube versehen, die für den Fahrbetrieb aufgeklappt werden kann.


Abdeckhaube, geöffnet



Die Abstellscheibe hat sich sehr bewährt und funktioniert dank ihres einfachen Aufbaus seit nunmehr zwanzig Jahren störungsfrei.


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