Kofferanlage "Botwm Bach" - NEU

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Botwm Bach = walisisch etwa für "Klein-Knopf"

Anfänge
Echtdampf-Lokomotive
Modellanlage - Technik
Modellanlage - Gestaltung
Betrieb



Modellbahnbetrieb - überall!




Video-Link

Jetzt sogar Doppeltraktion in Botwm Bach!
Hier gibt's zur Einstimmung auf die folgende Beschreibung ein kleines Video von der Anlage zu sehen.


Die Anfänge

1999 lernte ich auf einer Ausstellung in Porthmadog den englischen Modellbauer Brian Caton kennen, der seinen Stand mit Live Steam Modell-Lokomotiven direkt neben meiner Modellanlage aufgebaut hatte. Schon nach kurzer Zeit fand ich den Gedanken unwiderstehlich, mit einer solchen Lokomotive und passender Anlage ganz unabhängig von einer Stromversorgung überall Modellbahnbetrieb machen zu können.

Wegen des nicht geringen Anschaffungspreises hat es mit der Entscheidung aber bis zur Rückkehr nach Hause gedauert, dann jedoch wurde ein solches Modell bestellt. Es wurde mit Farbgebung, geätztem Namens- und Nummernschild nach Wunsch angefertigt.

Natürlich war klar, dass - obwohl die Lokomotive auf jeder Modellanlage fahren kann - eine eigene, kleine und überdies leicht transportable Anlage entstehen sollte, die einen kontinuierlichen Lauf der Lokomotive auf einem Rundkurs ermöglicht.




Die Echtdampf-Lokomotive

Die 009-Lokomotive
(Maßstab 1:76, Spurweite 9mm)
nach Eingliederung in den WEK-Fahrzeugpark 
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Die neue Lok auf der WEK-Modellbahnanlage, am Tunnel bei Heikeberg. 
   
Technik der Lok   
Fahrwerk der Lok mit Brenner (vorn) und Zylinder-Attrappe (rechts)





 
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Die Dampfmaschine mit Kessel und Antriebszahnrad.  
   
In der Ansicht von unten erkennt man das dünne Überhitzerrohr.  
   
Die Dampfmaschine von unten, links das Schwungrad, rechts die Antriebskurbel.
In der Mitte der Exzenter für den Kolbenschieber.  
   
Ansicht von schräg hinten  
   
Eine weitere Ansicht von hinten 
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Technik - Lokomotive

Die äußerst ausgereifte Konstruktion begeistet durch einen sehr sauberen Betrieb (Heißdampf-Lokomotive) und kann daher ohne Verschmutzungsgefahr auf jeder Modellanlage betrieben werden. Die Lok wird mit Spiritus (besser: 96%igem Alkohol aus der Apotheke) beheizt und fährt mit einer Brennstoffmenge von ca. 0,6 cm³ und einer Kesselfüllung mit 1,2 cm³ destilliertem Wasser etwa 8 bis 10 Minuten lang und über 100 Meter weit.

Der Antrieb erfolgt durch eine im Führerhaus untergebrachte stehende Dampfmaschine mit Kolbenschieber-Steuerung, die Ihre hochtourige Leistung über ein doppelt abgestuftes Zahnradgetriebe an die Treibachse weitergibt. Dadurch ergibt sich ein modellgetreu langsamer, gleichmäßiger und kraftvoller Lauf der Maschine. Sie kann ohne weiteres ordentliche Wagenzüge auch über Steigungen befördern. Ein Schleppexzenter für den Kolbenschieber ermöglicht den Betrieb der Lok in beiden Richtungen, abhängig davon, in welcher Richtung die Maschine nach ca. 3-minütiger Aufheizzeit angeschoben wird. Bei zu hohem Kesseldruck (wenn man etwa nach dem Anheizen vergisst, die Lok durch Anschieben zu starten) tritt ein Sicherheitsventil aus einem Silikonschlauch in Aktion. Der Abdampf aus dem Zylinder tritt vorbildgerecht aus dem Schornstein aus, was wegen des Heißdampfs aber nicht immer gut sichtbar ist. Die außen liegenden Zylinder sind lediglich modellmäßige, aber funktionslose Attrappen. Die Antriebskraft wird von der Treibachse durch die Kuppelstangen auf die vordere Achse übertragen.


Technik - Modellanlage

Erste Idee

Bild rechts:
Hans Schellenberg mit seiner Koffer-Anlage
Baugröße H0e, Maßstab 1:87, Spurweite 9mm 
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Schon 1987 lernte ich den Eisenbahner Hans Schellenberg aus Zschopau im Erzgebirge kennen. In zahlreichen Bereitschaftsstunden als Fahrdienstleiter bei der Deutschen Reichsbahn schuf er aus einem alten Holzköfferchen eine klappbare Kleinanlage, mit der jederzeit und fast überall sofort Modellbahnbetrieb gemacht werden kann.

Dadurch wurde ich zu meinem neuen Projekt inspiriert. 
 
   
Der geschlossene Holzkoffer meiner neuen Modellanlage.

Maße in cm (geschlossen):
56 x 41 x 21  
   
Der "Gleisplan" der aufgeklappten Anlage.

Im aufgeklappten Zustand hat die gestaltete Fläche der Modellbahn die Maße 54 cm x 80 cm.

Es wurde Peco 009 Flexgleis ("crazy sleeper") verwendet, Mindestradius 200 mm. Die Weichen stammen ebenfalls aus dem Peco-009-Programm (eine rechte, eine Y-Weiche).

Die beiden Weichen sind von der Rückseite der Anlage aus handbedient (Stelldraht in Kunststoffröhrchen).  
   
Im Koffer befinden sich kleine Fächer, in denen die Lok, die Betriebsmittel Alkohol und Wasser, Öl, Werkzeug und auch Anschlusskabel untergebracht sind.

Die Anlage kann auch elektrisch betrieben werden, dazu ist für den Netzanschluss eine Gerätebuchse eingebaut. Ein eingebauter Transformator sorgt für die Betriebsspannung des Fahrreglers.  
   
Der Fahrregler befindet sich in einer seitlichen Schublade, die auch ... 
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... Platz für das Rollmaterial hat. Waggons und weitere Lokomotiven sind hier durch Schaumstoffstreifen geschützt und sicher untergebracht.  
   
Die Fahrzeug- und Regler-Schublade geschlossen.

Bei zugeklapptem Koffer wird sie zusätzlich durch den angeklappten Bodendeckel gesichert (siehe unten).  
   
Die Mechanik für die Weichenbedienung an der Kofferrückseite.

Unten gehen die Stelldrähte zu den Weichen ab.  
   
Auf der Kofferrückseite sind die hölzernen Stellknöpfe für die Weichen zu sehen, die ... 
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... bei zugeklapptem Koffer ebenso wie die Fahrzeugschublade durch den Bodendeckel gesichert sind. 
   
Blick von unten in die zusammengeklappte Anlage.

Rechts die Weichensteller, links die Kontakte, mit denen die elektrische Verbindung zwischen den beiden Kofferhälften hergestellt wird (Kontaktfedern aus Phosphorbronzeblech).

Man kann auch erkennen, wie die Strukturen der Landschaft beim Zusammenklappen ineinander passen. 
   
Durch eine besondere Konstruktion ist das vordere Scharnier des Koffers verborgen.

Das Bahnhofsgebäude (hier noch im Holz-Rohbau) befindet sich auf der Teilungsstelle über dem Scharnier. Das Dach kann weggeklappt werden, und gibt so das Scharnier zur Bewegung frei. 
   
Das Bahnhofsgebäude mit geschlossenem Dach 
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Bei der Öffnung ... 
   
... und geöffnet.

Das Scharnier ist nun offen sichtbar und ... 
   
... der Koffer kann zugeklappt werden.

Dabei "teilt" sich das Bahnhofsgebäude. 
   
Im geschlossenen Zustand wird das Bahnhofsdach von der darüberliegenden Straßenoberfläche gehalten, so dass es beim Transport des Koffers nicht klappern kann. 
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Landschaftsuntergrund aus Hartschaum, mit dem Heizdraht geschnitten und modelliert.  
   
Die "Schiefersteine" auf der Mauerkrone wurden einzeln aufgeklebt (Polystyrol-Stückchen).

Als Material für die Mauern, auch für die Gebäude, wurden Polystyrol-Platten vom englischen Hersteller Wills verwendet.  
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Gestaltung

Passend zur Lok und zu deren Modellmaßstab 1:76 war klar, dass ein Thema für die Anlage gewählt werden sollte, das Charakteristika meines favorisiertes Urlaubslandes Wales wiedergeben sollte.

So kam dann auch der Name zustande: Er leitet sich von meinem Familiennamen "Knopf" ab, der im Walisischen mit "Botwm" (sprich "Botuum") übersetzt wird. "Bach" bedeutet "klein" auf walisisch.

Bild rechts:
In einem alten walisischen Schiefer-Steinbruch  
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Besonders typisch sind in Wales der Baustoff Schiefer, Trockenmauern und mehr Schafe als Menschen (so ist es auch in Botwm Bach!).  
   
Hinzu kommt die besondere Architektur der Gebäude, z.B. mit ihren charakteristischen Schornsteinen und den außenliegenden Entwässerungsrohren.  
   
So entstand auf weniger als einem halben Quadratmeter Anlagenfläche eine kleine walisische Landschaft mit Bahnhofsgebäude, Wohnhaus, Trockenmauern, Schafweide, Resten eines Schieferbruchs und mit einer kleinen Schmalspurbahn.

(Foto: Dirk Schambach)


 
   
Das Bahnhofsgebäude mit historischem Plakat der Ffestiniog Railway und wartenden Fahrgästen  
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Cabriowetter! Das ideale Fahrzeug für kleine walisische Landsträßchen, die mit Trockenmauern oder Hecken statt mit hässlichen Leitplanken gesäumt sind.  
   
Die Streckenwärter sorgen für reibungslosen Betrieb.  
   
Auf dem Bahnhofsvorplatz wartet schon der Bus auf umsteigende Fahrgäste.  
   
Die ruhige Dorfstraße von Botwm Bach.  
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Reste eines alten Schieferbruchs, dessen Abraumhalde bis zum Bahnübergang mit seinen typischen Toren reicht.  
   
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Betrieb

Die Modellanlage lässt sich beinahe überall betreiben. Besonders beliebt ist die abendliche "Zugabe" in der Kneipe nach einer Modellbahnausstellung.

Der Fahrbetrieb ist besonders entspannend, denn nach dem Anfeuern der Lok kann man sich zurücklehnen, den Zug bei seinen Kreisen beobachten und sich den Gesprächen mit anderen Eisenbahnfreunden hingeben (bis das Wasser im Kessel verdampft ist).  
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Im IC nach Hamburg auf dem Weg zu einer Ausstellung - Dampfbetrieb bei Tempo 160!

Der kleine Bub war ganz begeistert, dass es - entgegen der Aussage seiner Mutter - auch beim modernen IC noch eine Dampflok gibt! 
   
Hier Dampfbetrieb in einem historischen Salonwagen des "Blauen Enzian"-Zuges.  
   
Beim Bahnfest der Brohltalbahn gab's sogar Betrieb im Freien (Bahnhof Burgbrohl).  
   
Besonders bei großen Modulanlagen kann die kleine Dampflok zeigen, was sie kann. Auf einer solchen Anlage fuhr die Lok auch schon mal mit einer Feuerung 140 Meter weit!

Ein Vorteil hierbei ist, dass durch die Heißdampfmaschine keine Verunreinigungen auf der Modellanlage verursacht werden. Das bei Modelldampfmaschinen sonst oft übliche Tröpfeln und Wasserspucken gibt's hier nicht.

Allerdings ruht bei einer Live Steam Fahrt jeder sonstige Betrieb auf der Anlage - die Dampflok hat keine isolierten Radsätze, ein gleichzeitiger elektrischer Betrieb auf der Anlage ist somit nicht möglich.  
   
Auf der Warley Model Railway Exhibition in Birmingham. Hier war 2013 der erste öffentliche Auftritt der fertiggestelten Anlage, nachdem sie jahrelang nur im Rohbau zu sehen war.

Sehr angenehm: Die ultraschnelle Auf- und Abbauzeit, der leichte Transport - auch in Bahn, Flugzeug, Bus und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln.

(In der Mitte der Zuschauer übrigens Pete Wilson, der Erbauer der berühmten Schieferbruch-Modellanlage "Chwarel-Cwm-Bach")  
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